Suche nach ...

Übung und Ausbildung

Staubexplosion mit mehreren Verletzten als Szenario der Herbstübung

FF Roitham zur Übersicht

Am 31. Oktober fand die jährliche Herbstübung der Feuerwehr Roitham statt. Drei Feuerwehren waren in die groß angelegte Übung auf dem Gelände der Firma Miba Frictec im Betriebsbaugebiet Wangham eingebunden.

Kurz nach 20 Uhr erfolgte die Alarmierung mit dem Einsatzstichwort „Brand Industrie – Staubexplosion – Brand im Dachbereich“. Aufgrund der gemeldeten Lage wurde zusätzlich die FF Vorchdorf mit der Drehleiter und dem Rüstlöschfahrzeug mitalarmiert.

Lageerkundung und erste Maßnahmen

Die erste Erkundung ergab, dass es im Bereich der Staubsilos der Absauganlage zu einer Explosion gekommen war. Zwei externe Arbeiter, die dort Wartungsarbeiten durchführten, galten als abgängig, während der obere Bereich der Silos in Brand stand.

Durch die ersteintreffenden Atemschutztrupps sowie die Besatzung der Drehleiter konnte die zunächst unübersichtliche Lage rasch präzisiert werden. Eine verletzte Person wurde unterhalb der Silos gefunden und gerettet, eine weitere bewusstlose Person am oberen Silo lokalisiert. Für die Rettung aus der großen Höhe arbeiteten Atemschutztrupp und Drehleiterbesatzung eng zusammen und brachten den Verletzten mittels Korbtrage sicher zu Boden.

Brandbekämpfung und Wasserversorgung

Parallel zu den Rettungsmaßnahmen wurde ein Außenangriff vorgenommen, um eine Ausbreitung auf die Produktionshalle zu verhindern. Ein weiterer Atemschutztrupp bereitete einen Löschangriff vom Firmendach über eine Steigleitung vor.

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung musste eine über 500 Meter lange Zubringerleitung aufgebaut werden. Hierzu wurde die FF Bad Wimsbach-Neydharting mit dem LFB-A2 nachalarmiert. Die Koordination aller Kräfte erfolgte über die Einsatzleitstelle im Kommandofahrzeug der FF Roitham.

Zusätzliche Verletzte verschärfen Lage

Während der Löschangriff am Dach vorbereitet wurde, meldete der eingesetzte Atemschutztrupp eine weitere verletzte Person. Kurz darauf kam es im selben Bereich auch zu einem (fiktiven) Atemschutznotfall. Damit erhöhte sich die Zahl der Verletzten sprunghaft von zwei auf vier. Die Rettungsmaßnahmen gestalteten sich aufgrund der Höhenlage anspruchsvoll, konnten aber durch den gezielten Einsatz der Drehleiter effizient und sicher durchgeführt werden.

Nachbesprechung und Fazit

Nachdem alle Übungsziele erreicht waren, fand eine Nachbesprechung mit allen Führungskräften vor Ort statt. Besonders herausfordernd zeigte sich die Übung für die Atemschutzträger, die sowohl durch die zahlreichen Personenrettungen als auch durch die schwierigen Zugangswege über Leitern und Dachbereiche stark gefordert waren.

Auf Führungsebene stellte das Erfassen der Gesamtlage mit ihren dynamischen Änderungen sowie die Kommunikation zwischen den eingesetzten Kräften den zentralen Übungsschwerpunkt dar.

 

Ein herzlicher Dank gilt der Firma Miba Frictec für die Bereitstellung des Übungsobjekts und die anschließende Verpflegung, den Statisten und Helfern für ihre Unterstützung sowie den Feuerwehren Vorchdorf und Bad Wimsbach-Neydharting für die Teilnahme an der Übung.